Brienz Rothorn Bahn

Seitenende

Eiger, Mönch und Jungfrau - das ist DAS Panorama des Berner Oberlandes.  

Das Panorama mit dem Dreigestirn und den anderen Gipfeln des Berner Oberlandes genießt man besonders gut vom Brienzer Rothorn (2350 m)

In der Schweiz gibt es 3 Dutzend Rothörner, 17 davon im Wallis, 11 im Berner Oberland. Aber nur auf eines führt eine auch heute noch vorwiegend dampfbetriebenen Zahnradbahn hinauf.

Sein herrliches Panorama und die Zahnradbahn machen das Brienzer Rothorn, den Dreiländerpunkt, an dem die Kantone Bern, Luzern und Obwalden zusammenkommen, so besuchenswert.

 

 

Die Brienz Rothorn Bahn

1992 feierte diese Bahn ihr 100-jähriges Bestehen.

Anfang Juni 1992, kurz vor dem Jubiläum machte eine der ersten Lokomotiven der Bahn in verschiedenen Kantonen Werbung für das große Ereignis. 

So hatten auch wir (verdeckt vom Sondercouvert) auf dem Marktplatz der rhätischen Stadt Chur unseren ersten Kontakt mit der Brienz Rothorn Bahn.

Erinnerungstaler mit Lokomotive Nr. 3 auf der Rückseite und philatelistische Kostbarkeiten wie Sonderstempel und Sondercouverts zeugten vom Jubiläum der auch heute noch größtenteils dampfbetriebenen Zahnradbahn.

Als 5. Zahnradbahn der Schweiz nach den Rigi-Bahnen 1871/75, der Pilatus-Bahn 1889 und der Monte Generoso-Bahn 1890 wurde die Brienz Rothorn Bahn am 17. Juni 1892 eröffnet.

  • Länge 7,6 km

  • Spurweite 800 mm

  • Zahnstangensystem Abt

  • Steigung bis zu 25 %

  • Höhendifferenz 1678 m

Die Strecke führt durch 6 Tunnel, darunter ist der Planalpfluhtunnel mit 290 m Länge und den 2 Aussichstfenstern in der Felswand, die den Blick auf den Brienzersee freigeben.

Nachdem 1942 eine Lawine die Brücke über den Kühmaadtobl (47 m) zerstörte, wurde sie durch eine bei Saisonende demontierbare Holzbrücke ersetzt. 1962 wurde schließlich ein Erdwall errichtet und 1979 die Strecke mit einer Galerie (40 m) vor den Schneemassen geschützt. Eine zweite Galerie (100 m) verbindet seit 1982 die beiden Schoneggtunnel.

Der Erfolg im touristischen Verkehr in den ersten Betriebsjahren war nur mäßig. Die Betriebseinstellung erfolgte am 9. August 1914 als Folge des Ausbruchs des 1. Weltkrieges. Glücklicherweise wurde die Strecke aber nicht abgebrochen und die neue "Brienz Rothorn Bahn" nahm den Betrieb am 13. Juni 1931 wieder auf. 

 

 

Die Fahrzeuge der Brienz Rothorn Bahn

Die Besonderheit der Bahn ist seit den dreißiger Jahren der planmäßiger Einsatz von Dampflokomotiven. Durch den 16 Jahre währenden "Schlaf" war die Strecke in der Phase der allgemeinen Elektrifizierung "vergessen" worden. Jetzt stiegen die Besucherzahlen aus zwei Gründen: wegen dem Berg und wegen der Einzigartigkeit der Bahn. Zwei stärkere Lokomotiven wurden beschafft.

Aber noch einmal drohte der Bahn ein jähes Ende, als 1958 der Beschluß  zur Stillegung  der Strecke wegen des Zustands der Dampflokomotiven gefaßt wurde. Als Ersatz sollte eine Luftseilbahn auf das Brienzer Rothorn hinaufführen. Aber was ist eine Touristenmassen transportierende Luftseilbahn im Vergleich zu einer Dampfzahnradbahn! 

Die Freunde der dampfbetriebenen Bahn waren hartnäckig und entwickelten neue Betriebskonzepte, auch unter Einbeziehung von Dieselloks, um die nostalgischen Dampfloks zu schonen. 1973 wurde die in Eigenbau entwickelte Diesellok Nr. 8 in Betrieb genommen und es kam zum Mischbetrieb auf der Brienz Rothorn Bahn.

Aber die Droge Dampf war sogar so hartnäckig, daß sie schließlich auch die Industrie erreichte und so geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte: es wurden wieder Dampflokomotiven gebaut. 1988 bestellte die BRB gemeinsam mit der ÖBB (für die Schafbergbahn) und der Glion - Rochers de Naye - Bahn neue ölbefeuerte Dampflokomotiven.

Die erste neugebaute Lok,  Nummer 12, ging 1992 in Betrieb. Inzwischen folgten ihr zwei weitere Lokomotiven (Nummer 14 und 15). Im Einsatz sind also Dampflokomotiven aus drei Fahrzeuggenerationen.

Der Dampf hat kein Ende, sondern wird sogar wieder mehr:

 18. Juni 2005: Inbetriebnahme der Lok 16, die von 1992 bis 2004 bei der Glion - Rochers de Naye - Bahn im Einsatz war! 

Unser Urlaub begann erst eine Woche später und diesmal hatten wir kein Glück, Lok 16 stand gut versteckt im Schuppen ganz hinten. 

Aber es gibt hilfreiche Personen bei der Brienz Rothorn Bahn. Deshalb: Danke an Frau Bienz vom Marketing für die Überlassung des Fotos mit dem neuen Design.

Übrigens: Am 18. August 2005 sollten alle vier "neuen" Dampfloks in diesem Design präsentiert werden, aber das Wetter, das zu dem Augusthochwasser führte, machte einen Strich durch diesen Plan!

 mehr über die Zahnradbahn am Rochers de Naye

Lok Fahrzeugtyp Einsatz Bemerkung
1 kohlebefeuerte Dampflokomotive,
H 2/3, 230 PS, SLM
1891 verschrotttet 1961
1 1962 von MG (1941-1961), zuvor GN (1891)
2 1891  
3 1892 nicht betriebsbereit
4 1892 nicht betriebsbereit
5 1912 von WAB (1891-1911)
6 kohlebefeuerte Dampflokomotive,
H 2/3, 300 PS, SLM
1933  
7 1936  
8 dieselhydrostatische Lokomotive
HM  2/2, 660 PS
1973 Eigenbau, 1996 an GN
9 1975 Maschinenfabrik Steck in Bowil
10 1975
11 1987
12 ölbefeuerte Dampflokomotive
H2/3, 300 kW, SLM
1992  
14 1996  
15 1996  
16 2005 von GN (1992-2004)

Die Wappen der Loks:

Lok 12 - Wappen des Kanton Bern
Lok 14 - Wappen der Gemeinde Brienz
Lok 15 - Wappen der Stadt Kanaya (Präfektur Shizuoka)

Kanaya, die Partnergemeinde von Brienz ist u. a. bekannt durch die einzige Dampfbahn Japans, die Oigawa-Bahn.

 

 

Unterwegs zwischen Brienz und Kulm

Brienz - das Schnitzlerdorf, das singende Dorf, das Dorf der Geigenbauer, das Dorf am saubersten See der Schweiz ist aber in erster Linie der Ausgangspunkt der Brienz Rothorn Bahn.
Lok Nummer 6, Baujahr 1933, an der Kreuzungsstelle Geldried.

Oberhalb der Mittelstation Planalp schiebt eine der Neubauloks zwei Vorstellwagen in Richtung Kühmaadtobel.

Viel Verkehr herrscht in der Kreuzungsstelle Oberstaffel: Dampfzug gefolgt von dieselbespanntem Zug auf Bergfahrt.

Noch einmal das Panorama des Berner Oberlands mit Eiger, Mönch und Jungfrau und dem blaugrünen Wasser des Brienzersee. Vor dem Dirrengrind schlängelt sich ein Zug in weitem Bogen dem Gipfel entgegen.

 

 

Dampfschiff "Lötschberg"

Das Dampfabenteuer am Brienzer Rothorn kann eine Fortsetzung finden, denn auf dem Brienzer und dem Thunersee verkehren  nostalgische Dampfschiffe der BLS.

Auf dem Brienzersee ist es das DS "Lötschberg", auf dem Foto nähert es sich Isleten.

Das DS "Blüemlisalp", 1906 gebaut, dreht seine Runden auf dem Thunersee.

 



letzte Änderung: 15.02.0620.08.19 freeze

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