Es wird nie langweilig in der Jungfrauregion
Die Vielfalt der Gebirgsbahnen, besonders der Zahnradbahnen wird in dem eng
begrenzten Gebiet südlich von Interlaken besonders deutlich. Wir treffen
verschiedene Spurweiten, Zahnstangensysteme (Riggenbach, Riggenbach-Pauli, Strub, die
moderne Variante vonRoll) und nicht weniger als drei verschiedene Stromsysteme.
Neben den reinen Zahnradbahnen, den Bahnen mit gemischtem Antrieb und den reinen
Adhäsionsbahnen gibt es noch für den Güter- und Personenverkehr
unverzichtbare Standseilbahnen.
In den vielen Jahren ihrer Existenz haben die Bahnen der
Jungfrauregion unterschiedliche Verwaltungsgemeinschaften gebildet bzw. die Durchführung des
Eisenbahnbetriebes einer anderen Gesellschaft übertragen. Folgerichtig erfolgte
im Jahr 2000 die Gründung der Jungfraubahnen Management AG zur Bündelung der
Aktivitäten.
Jungfraubahnen
Management AG |
JB
Jungfraubahn |
Spur-
weite |
JB
1000 mm |
|
SPB
800 mm |
WAB
800 mm |
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|
BOB
1000 mm |
BLM
1000 mm |
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SPB
Schynige Platte Bahn |
WAB
Wengernalpbahn |
Zahn-
stange |
JB
Strub
(-> vonRoll) |
|
SPB
Riggenbach-Pauli |
WAB
Riggenbach-Pauli
(-> vonRoll) |
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BOB
4 Sektionen
Riggenbach
-> vonRoll |
BLM
Adhäsions-
bahn |
|
Strom-
versor-
gung |
JB
1125 V
Drehstrom
50 Hz |
|
SPB
1500 V = |
WAB
1500 V = |
|
|
BOB
1500 V = |
BLM
560 V = |
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BOB
Berner Oberland-Bahn |
BLM
Bergbahn
Lauterbrunnen-Mürren |
Neben den aufgeführten Eisenbahnen gehören auch die
Seilbahn Grindelwald-First und die Harderbahn zur Unternehmensgruppe.
Die Seilbahn Grindelwald-First ersetzte 1991 eine
seit 1947 betriebene Sesselbahn und
ist seit 2001 im Eigentum der Jungfraubahn. Ca.
18 min dauert die Fahrt, die Seilbahn transportiert bis zu 1200 Personen
je Stunde.
Blick von First Richtung Unterer Grindelwaldgletscher.
In der Breitlouwina sieht man noch die Staubwolke einer gerade
abgegangenen Gesteinslawine. Am Vortag haben wir die Breitlouwina
überquert... |
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Stationen |
Seilhöhe
ü. NN |
First Talstation |
1067 m |
Mittelstation Bort |
1568 m |
Mittelstation Schreckfeld |
1959 m |
Bergstation First |
2171 m |
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Die Harderbahn in Interlaken wurde am 5. Mai
1908 eröffnet und 1966 grundlegend modernisiert. Auf einer 1435 m langen
Strecke werden Neigungen bis 64% überwunden. |
Eiger, Mönch
und Jungfrau - das ist das Panorama des Berner Oberlandes.
Ob man auf
dem Niederhorn, dem Brienzer Rothorn oder auf dem Harder Kulm, dem Hausberg von
Interlaken steht, immer wieder fällt der Blick auf das in Schnee und
Eis gehüllte Dreigestirn.
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Die Berner Oberland-Bahn beginnt mit der Erschließung der Jungfrauregion
Am 1. Juli 1890 war es soweit. Von Interlaken fuhren die ersten
Dampfzüge der meterspurigen Berner Oberland-Bahn nach Grindelwald und
Lauterbrunnen und ermöglichten so die touristische Erschließung dieser Gebiete.
Der Erfolg steigerte sich, als in den Jahren 1891/1893 weitere Anschlußbahnen in Betrieb gingen. Seit 17. März 1914 wird die BOB
elektrisch betrieben.
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Zunächst fahren die Züge der Berner Oberland-Bahn im
Schnellzugtempo über die Bödeli-Ebene nach Wilderswil, dem Ausgangspunkt
der Schynige Platte Bahn.
Weiter geht es in schneller Fahrt bis Zweilütschinen (km 8,2). Der
Streckenteil Wilderswil-Gsteigwiler wurde 1991 begradigt und so die
Leistungsfähigkeit der Strecke erheblich erhöht.
Mit der Eröffnung des 2,5 km langen Doppelspurabschabschnittes
zwischen Gsteigwiler und Zweilütschinen im Jahr 1999 wurden Zugkreuzungen auf offener
Strecke möglich und es kann mit fünf Zügen ein Halbstundentakt,
mit drei Zügen ein Stundentakt angeboten werden. |
In Zweilütschinen werden die langen Züge getrennt. Die vordere
Zughälfte setzt ihren Weg längs der Weißen Lütschine fort und erreicht
nach weiteren 4,1 km und mit Hilfe zweier Zahnstangenabschnitte
Lauterbrunnen. Der hintere Zugteil fährt über den 11,1 km langen Streckenast entlang
der Schwarzen Lütschine weiter nach Grindelwald. Auch hier gibt es zwei
Zahnstangenabschnitte, der längste und steilste (12 %) überwindet die
Talstufe bei Burglauenen.
Das Zahnstangensystem Riggenbach (insgesamt 4,6 km) wurde in den letzten
Jahren durch das System vonRoll ersetzt, einer Zahnstange mit
der gleichen Geometrie, aber einfacher in Herstellung, Montage und Wartung.
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Interessant sind die Fahrleistungen der Triebwagen,
z. B.
des 1979
gebauten ABeh 4/4 I Nummer 309. Bis zu seinem Verkauf an die Bayerische
Zugspitzbahn AG am 29. September 1999 hat er den Weg nach Grindelwald und
Lauterbrunnen je 34.500 mal zurückgelegt, mehr als 1.000.000 Kilometer
bergauf und bergab. |
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1998 setzte an den Endpunkten in Grindelwald und
Lauterbrunnen die Zuglok noch um, in
Interlaken fuhr eine dritte Lok an das Ende des angekommenen Zuges.
Damals waren neben den beige/braunen Wagen auch grüne
Wagen der SBB Brünigbahn zur Verstärkung den Zügen beigestellt. Mehr
als Wagenmaterial konnte aber zwischen den beiden meterspurigen
Schmalspurbahnen nicht ausgetauscht werden, denn anders als die Berner Oberland-Bahn wird
die SBB Brünigbahn mit Wechselstrom 15 kV, 16 2/3 Hz betrieben. Typisch für
jeden Zug waren 1998 auch die BOB-Gepäckwagen, die heute alle abgestellt sind.
2005 zeigen sich alle eingesetzten Wagen im neuen
blau/gelben Erscheinungsbild, vier Triebwagen waren ebenfalls schon zur
äußerlichen Schönheitskur. |
Mit dem Konzept Bahn 2000 wird ein reiner Pendelzugbetrieb
angestrebt.
Dazu wurden bisher drei
Lokomotiven der Serie von 1965 für den Betrieb mit Steuerwagen umgerüstet, so daß für die
fünf Züge sechs Triebfahrzeuge zur Verfügung stehen.
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Triebfahrzeuge der BOB für
die PlanzügeStand Juli 2005 |
Fahrzeugtyp |
Nummer |
Baujahr |
Umbau |
Design |
Name |
ABeh 4/4 I |
305 |
1965 |
1999 |
neu |
"Gündlischwand" |
ABeh 4/4 I |
306 |
1965 |
1997 |
neu |
"Lütschental" |
ABeh 4/4 I |
307 |
1965 |
2002 |
alt |
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ABeh 4/4 II |
311 |
1986 |
|
alt |
|
ABeh 4/4 II |
312 |
1986 |
|
neu |
|
ABeh 4/4 II |
313 |
1986 |
|
neu |
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2004 nahm die Berner Oberland-Bahn neue dreiteilige
Schmalspur-Gelenksteuerwagen NF-ABt (Nr. 421 bis 425) in Betrieb. Es
handelt sich um 48,9 m lange Niederflurwagen mit der Achsanordnung 2
ZR-1 1-ZR 2 in Alu-Leichtbauweise von Stadler.
Was macht man, wenn kein einziges Foto
des 2005er Urlaubs den neuen dreiteiligen
Schmalspur-Gelenksteuerwagen NF-ABt in seiner Ganzheit zeigt?
Man fragt Stadler und läßt sich
helfen! Dieses Foto wurde mir von Stadler Bussnang AG zur Verfügung
gestellt. Danke. |
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Im strömenden Regen trifft der Planzug mit dem neuen
Schmalspur-Gelenksteuerwagen NF-ABt einen historischen Zug in Grindelwald/Schwendi. Die Grindelwalder Nordwände haben sich hinter den tiefhängenden Wolken versteckt.
Manche Dinge sind einfach nicht planbar. Völlig unerwartet tauchte
aus Richtung Burglauenen ein dunkelbrauner langsamfahrender Zug auf. Nach
einem Fotohalt auf freier Strecke erreichte er Schwendi, wo zunächst die
Lok umgesetzt wurde und danach Zugkreuzungen stattfanden.
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In Schwendi am Hausbahnsteig steht die Lok HGe 3/3 Nr. 24,
Baujahr 1914.
An ihrem Zughaken hängen drei museale Wagen
- Wagen C3 Nr. 29, Baujahr 1911
- Wagen B3 Nr. 6, genannt "Kaiserpinte", Baujahr 1890
- Wagen BC4 Nr. 203, Baujahr 1938
Die ersten beiden Wagen gehören dem Verein MEFEZ "Modelleisenbahnfreunde
Eiger Zweilütschinen". |
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Die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren hoch über dem Tal der Wasserfälle
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Auf der Sonnenterasse hoch über dem westlichen Rand des
Lauterbrunnertal, dort
wo der Staubbachfall seinen tiefen Absturz beginnt, dort wo die
James-Bond-Fans auf dem Weg zum Schilthorn kurz Station machen
müssen liegt der autofreie Ferienort Mürren.
Neben der Seilbahn von Stechelberg
über Gimmelwald wird er seit dem 14. August 1891 mit der Eisenbahn von Lauterbrunnen aus
erschlossen.
Blick auf Mürren und das hintere Lauterbrunnertal. |
Die Strecke ist zweigeteilt. Der erste Abschnitt ist eine Standseilbahn, 1421 m lang,
mit deren Hilfe Personen und Güter 670 bis 690 Höhenmeter (die
Literatur schwankt!) überwinden. Dann folgt eine elektrisch
betriebene Adhäsionsbahn, 1891 war es die dritte elektrische in der
Schweiz. Auf der 4,3 km langen Strecke
von der Umsteigestation Grütschalp nach Mürren muß nur noch ein Höhenunterschied
von 167 m bewältigt werden.
Aus Richtung Mürren nähert sich Triebwagen Nr. 21
der Kreuzungsstation Winteregg. Er schiebt einen Flachwagen mit
Kühlbehältern eines bekannten Eisherstellers vor sich her. Auf dem
Abstellgleis steht der rote Xrotm Nr. 25 (Baujahr 1956, 2
Schleuderräder,
drehbarer Aufbau).
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Triebwagen Nr. 22 in Mürren bei der
Fahrt über die doppelte Gleisverbindung zum Güterschuppen/Ladekran.
Die Hauptlast des Verkehrs tragen die drei Triebwagen BDe 4/4 (Nr.
21 bis 23) aus dem Jahr 1967, umgebaut 1997/98.
Nr. 23 wartet in Winteregg auf den
Gegenzug. |
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Wir hatten Glück, in Mürren wurde ein Haus gebaut. Mit jeder
Bahn kam auf dem Flachwagen ein Behälter mit frischem Beton nach Mürren. Da das Entladen in Mürren mit
Rangierarbeiten
verbunden ist und nicht so schnell abgewickelt werden kann wie mit der
modernen Umladeanlage
in Grütschalp (Inbetriebnahme 1994), waren drei Züge im Einsatz. Im
dritten Umlauf fuhr Triebwagen Nr. 11. Nr. 11 ist das letzte
Altbaufahrzeug, ein BDe 2/4, Baujahr 1913, Umbau 1938. Nr. 12 (ebenfalls BDe 2/4, Baujahr 1913)und Nr. 13 (BDe 4/4,
Baujahr 1925) sind nicht mehr vorhanden.
Der Triebwagen Nr. 11 macht einen sehr gepflegten Eindruck,
nur das schwarzgelbe Auge der Selbstkontrolle stört den musealen Eindruck
etwas.
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Staunend mit der Schynige Platte Bahn den Berg hinauf
Spektakulär ist die Fahrt von Wilderswil im Tal der Lütschine mit
der Schynige Platte Bahn. Rumpelnd fährt diese Zahnradbahn seit 14. Juni
1893 jeden Sommer auf die Schynige
Platte mit ihrem blühenden Alpengarten. Neben der Tatsache, daß urige Technik
hier noch im Einsatz
ist, ist es eine herrliche Aussichtsbahn mit immer neuen Sichten auf
Thuner- und Brienzersee.
Blick zur Niesenpyramide.
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Seit 9. Mai 1914 fährt die SPB elektrisch, vier Eloks vom Typ He 2/2 (Nr. 11 bis 14) machten die Dampflokomotiven schnell überflüssig. Nur
die Lok Nr. 5 (H 2/3, Baujahr 1894) existiert noch und hilft
jedes Jahr beim Auf- und Abbau der Strecke im oberen Teil. Sechs weitere Eloks
wurden zwischen 1964 und 1970 von der WAB übernommen, sie sind noch
älter (Baujahr 1909-1911).
Wenn man die Lokführer beobachtet, es ist Schwerstarbeit
was sie in den laut brummenden und rumpelnden Maschinen an diversen
Kurbeln und Handrädern leisten müssen.
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Aktuelle Übersichten weisen noch drei weitere He 2/2 (Baujahr 1912)
im Bestand der Schynige Platte Bahn aus. In dem Lokomotivbestand ist aber viel Bewegung,
denn im Winter helfen die SPB-Loks auf der WAB aus.
He 2/2 Nr. 18 (?) von 1910 vor zwei offenen Wagen mit der
Aufschrift BOB!
Zunächst
hatte die Thunerseebahn die Betriebsführung, aber bereits 1895 wurde die
BOB neuer Eigentümer der SPB. |
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Zwischenstation Breitlauenen
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In den Schnellzugfarben rot/beige
unterwegs
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Station |
Höhe ü. NN |
Streckenkilometer |
Wilderswil |
584 m |
0,0 km |
Ausweichstelle
Rotenegg |
886 m |
1,9 km |
Zwischenstation Breitlauenen |
1542 m |
4,6 km |
Bergstation Schynige
Platte |
1967 m |
7,3 km |
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Die Eloks schieben die zwei Vorstellwagen auf der 7257 m langen Strecke mit
max. 12 km/h in reichlich 50 kurzweiligen Minuten 1383 m hinauf. |
Auf der Schynige Platte.
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Wenn die Touristen genug geschaut haben oder wenn die Wolken die Sicht auf
das Eiger-Mönch-Jungfrau-Panorama und
die anderen Gipfel versperren, dann gibt es trotzdem etwas zu schauen: den Alpengarten. |
Mit der Wengernalpbahn auf die Kleine Scheidegg
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Eigernordwand, Eigergletscher und Mönch dominieren die Szene.
In der gelbblühenden Alpenwiese vor dieser Kulisse fährt ein
"winziger" Zug der Wengernalpbahn von Grindelwald kommend zur Kleinen Scheidegg.
Der "winzige" Zug besteht in Wirklichkeit aus sechs Wagen: zwei Doppeltriebwagen BDhe 4/8 (Nr. 132 und 134, Baujahr 1988) und ein Niederflurgelenksteuerwagen
Bt Nr. 252 von 2003.
Die Wengernalpbahn hat seit unserem letzten Besuch 1998 erheblich in
den Fahrzeugpark investiert.
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Am 20. Juni 1893 wurde die Wengernalpbahn eröffnet. Ihren Namen hat die
Zahnradbahn mit der längsten durchgehenden Zahnstange (19091 m) von der gleichnamigen Alp an der Südwestseite des Lauberhorns. Ihre Existenz
und das es ihr auch heute gut geht verdankt sie in
erster Linie dem autofreien Wengen oberhalb von Lauterbrunnen. Anders als
im Gletscherdorf Grindelwald ist Wengen nur eine Ansammlung von großen Hotels und
deren Gäste müssen ihre Autos, auch die teuersten Luxuskarossen, im Tal
stehen lassen und mit der Zahnradbahn weiterfahren.
Große Bedeutung hat die Bahn darüber hinaus als Zubringer für die
Jungfraubahn und als Bahn der Wintersportler und Wanderer. |
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Die beiden Streckenäste der WAB wurden 1909 bzw. 1910
elektrifiziert. Zum Einsatz kamen He
2/2, die heute trotz ihres Alters noch gute Dienste im Güter- und
Sonderverkehr leisten. Außerdem sind sie auf der Schynige Platte
Bahn zu finden. Der umfangreiche Güterverkehr ist ein wichtiger Teil der
von der Bahn zu
erbringenden Leistungen, deshalb wurden 1995 auch zwei neue Loks He 2/2
(Nr. 31 und 32) beschafft, die vor allem den Güterverkehr auf der
Lauterbrunner Strecke abwickeln. Von Grindelwald aus werden Güterwagen
von einem BDeh 4/4 geschoben, wobei dem Zug ein kleiner Wagen mit
Steuerabteil vorgestellt wird.
Seit 1948 ist ein Wechsel der Fahrzeuge von Grindelwald nach
Lauterbrunnen und umgekehrt durch das unterirdisch angelegte Gleisdreieck
auf der Kleinen Scheidegg möglich geworden.
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Der Fahrzeugeinsatz auf den beiden Streckenästen unterscheidet sich. Das liegt daran, daß die maximale Steigung auf Grindelwalder
Seite 25%, von Lauterbrunnen aus nur 18% beträgt. Die geringere Steigung der Lauterbrunner Strecke wurde nach
Inbetriebnahme der neuen Linienführung von Witimatte über
Wengwald nach Wengen am 7. Juli 1910 erreicht.
So können von Lauterbrunnen aus die BDhe 4/4 aus den Jahren 1947 bis
1964 mit zwei Vorstellwagen eingesetzt werden, während die Grindelwalder
Züge nur mit einem Vorstellwagen fahren können. Auch die 6-achsigen Niederflurgelenksteuerwagen
Bt Nr. 251-253 von 2003 müssen von Grindelwald von zwei Doppeltriebwagen
BDhe 4/8 geschoben werden, von Lauterbrunnen reicht einer. |
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Wenn wir gerade beim Thema Beiwagen sind: im Hintergrund steht der
vierachsige Steuerwagen Bt Nr. 231 von1988 für die BDhe 4/8. Er ist ein Einzelgänger,
war aber der Wegbereiter für die 1998 und 2003
angeschafften Niederflurgelenksteuerwagen. Die vier
Niederflurgelenksteuerwagen von 1988 (Bt Nr. 241-244) sind nur mit den Triebwagen
aus der Serie von 1970 (BDhe
4/4 Nr. 119-124) unterwegs. Zur Unterscheidung haben alle diese Fahrzeuge einen roten
Zierstreifen.
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Manche Fahrgäste, die von Grindelwald (1034 m) zur Kleinen Scheidegg
(2061 m) fahren wollen, wundern sich: der Zug fährt bergab! Zunächst wird die Station
Grindelwald Grund (946 m) angefahren, aber von hier geht es
dann nur noch steil bergauf über Brandegg, Alpiglen und die beiden
Ausweichstellen in der Strättli-Galerie und am Salzegg. |
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In dem steilen kurvenreichen Abschnitt unterhalb von Alpiglen winden sich
zwei neue dreiteilige Niederflur-Panorama-Züge in Doppeltraktion. Die Inbetriebnahme
der achtachsigen Einheiten von Stadler erfolgte Ende 2004. Sie
werden als PANO oder Bhe mit den Nummern 141-144 geführt.
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Aber auch der modernste Triebwagen ist machtlos, wenn eine
Kuh unbedingt die Gleise entlang laufen will. Dann sind die Angaben über
vmax in der Zahnstange außer Kraft gesetzt.
Alle Bahnsteige mußten an die
Sechs-Wagen-Züge angepaßt werden. Im engen Bahnhof Grund bleibt es aber
trotzdem
eine logistische Meisterleistung, mehrere Sechs-Wagen-Züge und die
Extrazüge unterzubringen.
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Steigung |
bergwärts |
talwärts |
10% |
28 km/h |
28,0 km/h |
12% |
28 km/h |
27,0 km/h |
18% |
28 km/h |
21,5 km/h |
25% |
28 km/h |
14,0 km/h |
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Von weitem dachte ich, der Zug hätte rote Behälter
geladen. Völlig unbeweglich stand der Bauarbeitertrupp auf den Wagen und ließ
sich nach Rohr schieben.
Gebaut wird viel an der WAB, zuletzt der
Doppelspurabschnitt zwischen den Ausweichstellen Rohr und Brandegg.
Außerdem läuft noch die Umstellung der Zahnstange von Riggenbach-Pauli
auf vonRoll.
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Was
kann es Schöneres geben als mit dem Zug durch diese Landschaft zu fahren?
Die Triebfahrzeuge der WAB könnte man beneiden...
Am Triebwagen BDhe 4/4 Nr. 105 steht:
1951-1994: 800.000 km
Höhendifferenz: 48.000 km
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Mit der Jungfraubahn mitten hinein in die Gletscherwelt
Höher geht es mit der Eisenbahn in Europa nicht mehr! Top of
Europe in 3454 m Höhe ist die Endstation der
Jungfraubahn. Adolf Guyer-Zeller wollte mit seiner Bahn zwar ursprünglich
die Spitze der Jungfrau (4158 m) erreichen, aber nach 16 Jahren Bauzeit war eben
unterm Jungfraujoch Schluß.
Adolf Guyer-Zeller ist der Ideengeber und Initiator dieser kühnen
Bergbahn. Seine Skizze vom 27. August 1893, gezeichnet nur zwei Monate nach
Eröffnung der Wengernalpbahn ist eines der aufregendsten Dokumente der
Eisenbahngeschichte. |
Das Ziel ist erreicht, Blick vom Jungfraujoch zurück auf
die Kleine Scheidegg, den Ausgangpunkt der Bahn.
Über dem Lauberhorn kreist ein Adler...
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Kleine
Scheidegg, großer Bahnhof. In welcher Art und Weise der Bahnhofschef die
Touristenströme dirigiert und auf beengtem Raum die vielen Züge
unterbringt verlangt Respekt.
Vorn stehen zwei BDhe 2/4 mit
Vorstellwagen, dahinter am Hausbahnsteig steht ein Zug aus Doppeltriebwagen
BDhe 4/8.
Die Bauarbeiten erstreckten sich von 1896 bis 1912, zur Finanzierung
enthielt bereits der Entwurf Guyer-Zellers die Idee, die Strecke etappenweise
zur Nutzung zu übergeben und an den jeweiligen Endstationen richtige
highlights zu schaffen, auch wenn das 1894 bei der Konzessionserteilung so
noch nicht hieß. |
Station |
Inbetriebnahme |
Höhe |
Streckenkilometer |
Kleine Scheidegg |
|
2061 m |
0,0 km |
Eigergletscher |
19. September 1898 |
2320 m |
2,0 km |
Rotstock, prov. Tunnelbahnhof |
2. August 1899 |
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Eigerwand |
28. Juni 1903 |
2865 m |
4,3 km |
Eismeer (ehemals
Kallifirn) |
25. Juli 1905 |
3160 m |
5,7 km |
Jungfraujoch |
1. August 1912 |
3454 m |
9,3 km |
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Die Jungfraubahn wurde
von Beginn an elektrisch betrieben. Sie beginnt in 2061 m Höhe, hat
eine Streckenlänge von 9336 m. Davon verlaufen aber 7122 m geschützt hinter den Felsen der
Eigernordwand bzw. im Innern von Mönch und Jungfrau.
Zum letzten Mal sieht man das Tageslicht an der Station Eigergletscher bevor
der Zug in den Berg eintaucht und mit ca. 12
km/h langsam aufwärts strebt.
Zwei gekuppelte Doppeltriebwagen und eine bedarfsabhängige
Anzahl von BDhe 2/4 mit Vorstellwagen bilden das "Paket", das von Ausweichstelle zu
Ausweichstelle weitergereicht wird.
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Adolf Guyer-Zellers Prinzip, bei der Bergfahrt in Tunnelbahnhöfen
kurze Zwischenstopps einzulegen, bei denen die Fahrgäste den Zug kurz
verlassen und den Ausblick aus den Fenstern in der Felswand genießen
können hilft auch, sich langsam an die Höhe zu gewöhnen.
BDhe 4/8 am Bahnsteig in der Station Eigernordwand.
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In der Station Eismeer hat man herrliche Sicht auf
die zerfurchte Gletscherwelt, den Fiescher- und Grindelwaldgletscher sowie
die Bergriesen Schreckhorn und Lauteraarhorn.
Anfangs hieß es in der Station Eismeer umsteigen, denn ab hier fuhren
Züge ohne Zahnstange weiter und deshalb kam anderes Lokomotiv- und Wagenmaterial
zum Einsatz.
Diese letzten 3,6 km wurden erst 1951 mit Zahnstange nachgerüstet und
der Bahnbetrieb vereinfachte sich erheblich. Obwohl die Strecke jetzt nur
noch 294 m ansteigt, fahren die Züge trotzdem gemächlich ihrem Ziel
entgegen - Top of Europe. |
Wenn
man aus dem Tunnel herauskommt, dann steht man mitten im
UNESCO-Weltnaturerbe "Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn".
Der Blick folgt dem Jungfraufirn nach Süden Richtung
Konkordiaplatz, wo aus Großem Aletschfirn, Jungfraufirn, Ewigschneefeld und
Grüneggfirn der Große Aletschgletscher wird.
900 m dick ist die Eisdecke
am Konkordiaplatz, hoffentlich widersteht sie noch lange den Abgasen der
sich ständig vermehrenden LKW...
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Mit vielen Eindrücken aus der Welt des Eises zurück vor dem Eigergletscher
kann man nur dessen rauhe Schönheit bewundern. Auch BDhe 4/8 Nr. 215
(Baujahr 2002) steht nach der halbstündigen Fahrt durch die Dunkelheit
wieder im Sonnenlicht. |
Inzwischen werden die ersten BDhe 2/4 rekonstruiert und in der
Farbgestaltung den Doppeltriebwagen angepaßt.
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Die mit He 2/2 (Baujahr 1912) bespannten Züge wurden 1955-1964
schrittweise durch zehn BDhe 2/4 in den charakteristischen Farben
creme/orange abgelöst.
1992/93 und 2002 folgten die acht Doppeltriebwagen BDhe 4/8, die heute
das Rückgrat der Fahrzeugflotte darstellen.
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Die Schweizer Flagge auf dem Plateau des
Jungfraujoch auf Halbmast?
Nur so können die Touristen aus Japan beim Fotografiertwerden die Schweizer Fahne
anfassen! |
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letzte Änderung: 01.09.201215.08.19
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